Projekte 2017

Das Wildbienenhotel auf dem alten Flugplatz in Frankfurt Bonames

Inzwischen begegnet man auf vielen Balkonen und Gärten den sogenannten Wildbienenhotels. Ob selbst gebastelt oder im Supermarkt gekauft – mit den Hotels soll den Bienen geholfen werden. Leider bleiben aber in vielen der Hotels die Hotelgäste aus was zum einen an falschen Materialien und Bohrungen liegt zum anderen aber mit er einfachen Tatsache zu tun hat, dass die große Mehrheit der Wildbienen ihre Nisthöhlen im Boden haben und daher mehr einen Campingplatz als ein Hotel benötigen würden.

Trotz aller Schwierigkeiten im Hotelfach hat die "gruppe finger" 2017 den Neubau eines Wildbienenhotels gewagt. Im Insektenhaus der Künstlergruppe ergreifen die Wildbienen selbst das Wort und mahnen, dass die Vernichtung ihrer Lebensgrundlagen nicht nur sie selbst, sondern alle Insekten, und letztlich auch uns Menschen betreffen wird. Aus den Bohrlöchern der einzelnen Hotelzimmer bildet sich folgender Schriftzug:

 

Löcher für Wildbienen
Löcher für Wildbienen

Wenn wir euch Menschen so ansehen
fällt uns auf: Es geht euch wie uns.
Zu viele Insektizide und Pestizide
auf denen ihr herumbeißt,
zuviel bebaute Flächen
und zu wenig Wildnis.

Wenn ihr uns Hotelbienen und unsere
in der Wildnis lebenden Verwandten
genau beobachtet,
dann könnt ihr erkennen,
wie es um euch selbst bestellt ist.
Liebe Grüße, die Bienen

Löcher für Wildbienen
Löcher für Wildbienen

Die augenzwinkernde Mahnung der Bienen an uns Menschen hat einen ernsten Hintergrund. In Deutschland leben etwa 560 verschiedene Arten von Bienen. In dieser Vielzahl ist die staatenbildende Honigbiene die bekannteste. Nicht zuletzt, weil sie aufgrund ihrer Bestäubungsleistung als unser drittwichtigstes Nutztier gilt, neben Schweinen und Rindern.

Alle anderen Bienen werden als Wild- oder als Solitärbienen bezeichnet. Sie leben, wie bereits der Name sagt, alleine oder in kleinen Gruppen. Erst langsam wird bekannt, wie wichtig auch sie für die Vielfalt der Pflanzenwelt und für die Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen sind. Doch wegen ihrer weniger guten Kultivierbarkeit und wegen ihrer engen Bindung an bestimmte Wirtspflanzen wurden sie als Nutztiere bislang kaum in den Blick genommen.

Wenn vom Bienensterben die Rede ist, denken wir vor allem an die Honigbienen. Dabei wurde mittlerweile die Hälfte aller Bienenarten in die Rote Liste der bedrohten Tierarten aufgenommen. Und: Die Honigbienen sind im Vergleich zu den Wildbienen ein eher robuster Organismus, in dem Ausfälle einzelner Tiere aufgrund der großen Kolonien (bis zu 60.000 Tiere) oft ausgeglichen werden können.

Bienenhotel komplett
Bienenhotel komplett

Zurück